29. August 2019
Der Unterschied zu anderen Stationen lässt sich auf den ersten Blick erkennen: Die Eingangstür ist mit einem tanzenden Mann im Regen beklebt, überall zieren Blumen und Bilder die Wege und in der Ecke stehen ein Aquarium sowie Schaukelstühle und ein Strandkorb zum Ausruhen bereit. Die Station des Interdisziplinären Zentrums für Palliativmedizin ist anders als die anderen Stationen im Agaplesion Markus Krankenhaus. Hier werden Menschen begleitet, deren Krankheit als lebensbegrenzend gilt und bei denen nicht mehr die Heilung im Fokus liegt, sondern das Wohlbefinden des Patienten und seine persönlichen Wünsche. Im Gegensatz zu einem Hospiz, in welchem die Patienten bis zu ihrem Lebensende gepflegt werden, besteht der Auftrag einer Palliativstation jedoch darin, den Zustand der Patienten zu stabilisieren. So können sie anschließend nach Hause oder in eine Pflegeeinrichtung verlegt werden.
„Für uns ist es wichtig, den Patienten einen geschützten Rahmen zu bieten, in dem sie ihre Situation reflektieren und Ruhe finden können“, so Dr. med. Sabine Mousset, Leiterin des Zentrums. „Bei unserer Arbeit steht daher im Vordergrund, dass unsere Patienten sich wohlfühlen. Hier kann jeder selbst entscheiden, wann er geweckt werden, frühstücken oder wie lange er Besuch empfangen möchte. Auch die Therapieplanungen werden gemeinsam abgestimmt und den Belastungen der Patienten angepasst.“ Dieser geschützte Rahmen wird auch an den Räumlichkeiten des IZP deutlich: Die Station ist in sich geschlossen, daher entsteht kein Durchgangsverkehr durch Besucher anderer Stationen. Jeder Patient ist in einem Einzelzimmer untergebracht, es gibt eine große Patientenküche und einen sogenannten „Raum der Stille“, in dem die Patienten sich erholen können.
„Unsere Patienten sagen uns oft, dass sie besonders schätzen, dass wir uns Zeit für sie nehmen, realistische Therapieziele gemeinsam erarbeiten und sie detailliert über ihren aktuellen Stand und die weiteren palliativen Therapie- und Versorgungsmöglichkeiten aufklären. Auch die Angehörigen werden dabei von Anfang an miteingebunden“, erläutert Dr. med. Sabine Mousset. Dafür steht ein interdisziplinäres Team bereit: Für die verschiedenen Krankheitsbilder der Patienten sind Ärzte mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Anästhesie und Schmerzmedizin, Innere Medizin (Pneumologie, Nephrologie und Hämato-Onkologie), Gynäkologie oder Allgemeinmedizin zuständig. Angebote wie Physio-, Aroma-, Atem-, Kunst-, Massage- und Musiktherapie werden von mehreren Therapeuten zur Verfügung gestellt. Speziell geschulte Pflegekräfte runden das Gesamtkonzept ab. In den gemeinsamen Besprechungen wird jede Einschätzung berücksichtigt und alle Fälle auf Augenhöhe besprochen. Dr. med. Sabine Mousset erklärt dazu: „Die enge Zusammenarbeit ermöglicht es unserem multiprofessionellen Team, verschiedene Perspektiven auf den Patienten zu verbinden und so ein komplexes Gesamtbild von ihm und seinen Bedürfnissen zu schaffen.“
Eine weitere Besonderheit des IZP ist, dass es sich, anders als in anderen Krankenhäusern, um ein selbstständiges Zentrum handelt, das nicht an eine bestimmte Fachabteilung angebunden ist. Es ist damit eine der wenigen Palliativstationen, die Patienten unabhängig von der eigentlichen Krankheit übernehmen und so ein breites Spektrum an Patienten mit den verschiedensten gesundheitlichen Leiden behandeln. Doch nicht nur aus dem Agaplesion Markus Krankenhaus und dem Agaplesion Bethanien Krankenhaus werden Patienten betreut. Andere Krankenhäuser und Hausärzte aus dem Rhein-Main-Gebiet haben ebenfalls die Möglichkeit, Ihre Patienten ins IZP zu überweisen.
Auch wenn das Zentrum in einem evangelischen Krankenhaus angesiedelt ist, ist es dabei offen für Menschen aller Kulturen und Religionen weltweit und passt die Betreuung den individuellen Anforderungen aller Patienten an. Denn auch in den nächsten zehn Jahren soll vor allem eines im Vordergrund stehen: Die Wünsche und Bedürfnisse der schwer erkrankten Patienten, die dort hinkommen.
Das AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS bildet gemeinsam mit dem AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS die AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN gemeinnützige GmbH. Die beiden Kliniken verfügen über insgesamt 872 Betten und 70 teilstationäre Plätze. Im Jahr 2018 wurden dort rund 37.250 Patienten stationär, mehr als 12.100 Patienten vor- oder nachstationär behandelt, rund 17.600 ambulante Notfälle versorgt sowie circa 2.350 ambulante Operationen vorgenommen.
Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken. Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 23 Krankenhausstandorte mit über 6.300 Betten, 38 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit über 3.000 Pflegeplätzen und zusätzlich 885 Betreuten Wohnungen, vier Hospize, 34 Medizinische Versorgungszentren, 16 Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. Mehr als 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für eine patientenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden über eine Million Patienten versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen über 1,2 Milliarden Euro.
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